Montag, 29. Mai 2023

Klima, Verzicht und Letzte Generation

 

 
Klimaverzicht nur für den Pöbel

 Der telepolis-Artikel Hedonismus im Klimawandel: Warum wir uns auf Verzicht einstellen sollten begeht den Fehler, den nahezu alle begehen, die über die Klimakrise reden oder schreiben. Sie vergessen die Klassenperspektive und -analyse und reden davon, daß „wir“ diese Krise verursachen und daß „wir“ Verzicht üben müssen, um die endgültige Klimakatastrophe abzuwenden.

In Wirklichkeit sind es aber, wie ich schon in früheren Posts geschrieben habe (siehe Die Ökopolitik der Mitteparteien ist faschistisch und Wer zu spät kommt, verliert alles), eben nicht die unteren Einkommensklassen, sondern die 10 % reichen und superreichen Ökoparasiten inklusive der oberen Mittelklasse, die 40 % der CO2-Emissionen verursachen. Deshalb müssen die unteren Einkommensklassen erst einmal gar nichts tun, um die Klimakrise aufzuhalten. Den Verzicht muß man den oben genannten Ökoparasiten aufzwingen. Man kann doch nicht Menschen Verzicht predigen, die wegen ihres geringen Einkommens jetzt schon kaum über die Runden kommen und ganz bestimmt nicht zum Sommerurlaub auf die Malediven und zum HeliSkiing im Winter in die kanadischen Rocky Mountains düsen. Sie wohnen auch nicht in protzigen Villen, sondern in einfachen und oft zu kleinen Mietwohnungen. Sie fahren keinen elektrisch angetriebenen SUV, um ihre Biomilch beim Bauern auf dem Land zu kaufen, sie haben kein Privatflugzeug, sie jetten auch nicht mehrmals pro Jahr in aller Welt herum und sie benutzen auch kein Flugzeug, um am Wochenende von Berlin nach Sylt zu reisen. Sie fahren überhaupt nicht nach Sylt und sehr viele auch überhaupt nicht in den Urlaub, weil sie sich das nicht leisten können. Klimapolitik ist Klassenkampf.

Auch die „letzte Generation“ hat das bisher nicht geschnallt. Deshalb werfe ich ihren Aktivisten aber nicht vor, Mittelstandskinderchen zu sein, die sich auf das „Luxusthema“ Klimakrise fokussiert hätten. Ähnliche Vorwürfe kenne ich aus meiner politischen Vergangenheit. Mit den Studenten der 1968er Revolte haben die Politclowns und die notorischen Wutbürger auch nicht inhaltlich diskutiert, sondern sie haben ihnen vorgeworfen, sie seien doch nur Studenten, die noch nie in ihrem Leben etwas gearbeitet hätten. Besonders die BILD war auch damals, ähnlich wie heute die ganze MainstreamPropagandafront, mit einer entsprechenden Hetzkampagne unterwegs. Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg waren ihre Todesopfer. Zu einer inhaltlichen Diskussion waren und sind Politclowns und Wutbürger nicht imstande. Dazu fehlt ihnen sowohl das intellektuelle wie das kognitive Vermögen. Schon weil ich diese primitive Diffamierungspolitik kenne, bin ich mit den Aktivisten der Letzten Generation solidarisch.

Der Begriff „Letzte Generation“ hat jetzt, nach der jüngsten politischen Verfolgung im Antifreistaat Bayern, eine doppelte Bedeutung. Er bezeichnet wie bisher die Generation, die noch imstande wäre, die gröbste Klimakatastrophe zu verhindern bzw. einzudämmen. Die zweite Bedeutung ist jetzt, daß sie auch die letzte Generation sein wird, die sich noch an so etwas wie einen Rechtsstaat wird erinnern können. Der wird nämlich schon seit vielen Jahren von den Extremisten der Mitte, also der totalitären MitteEinheitsPartei CDUCSUSPDGRÜNEFDP zertrümmert. Der deutsche Großphilosoph Jürgen Habermas hat schon vor vielen Jahren von einer Fassadendemokratie gesprochen, die es in Deutschland nur noch gäbe. Die bayerische Regierung hat in Zusammenarbeit mit Bund und anderen Bundesländern jetzt auch diese Fassade abgerissen. Zu besichtigen ist ein totalitär gewordener Staat, der sich vom alten Faschismus der 1930iger Jahre nur noch unterscheidet, weil er -noch- keine Konzentrationslager errichtet hat. Angedacht haben das in Form von „Internierungslagern“ aber während der Corona-Fake-Pandemie schon mal einige Extremisten der Mitte.

ceterum censeo industrie civilization esse delendam: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Industriezivilisation zerstört werden muss.

 

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