Montag, 8. Januar 2024

Ist der Westen mal ruiniert, lebt sich's vorerst ungeniert

 



Ich bin nicht der Meinung, daß "der Ball beim einen Prozent der Superreichen" liegt, wie der infosperber einen Bericht über eine oxfam-Studie zum Klimathema betitelt (Der Ball liegt....). Daß die Superreichen den Ball annehmen und spielen, ist so wahrscheinlich, wie daß das Höllenfeuer von den Teufeln selbst gelöscht wird. Man wird sie zwingen oder ihre Welt zerstören müssen. Zuhause sind die Reichen und Superreichen vor allem im Abendland, dem globalen Westen. Was ihm blüht, hat der Kolumnist der türkischen Zeitung Aydinlik, Cenk Özdemir, in einem Artikel gesagt: "Die Welt ist auf dem Weg zu einer neuen Ordnung. Die asiatischen und afrikanischen Länder wollen sich von der heuchlerischen Haltung und Vorgehensweise des westlichen Systems lösen, das durch Arroganz, Aushöhlung der Wirtschaft, Ausbeutung der Ressourcen und den Einsatz militärischer, wirtschaftlicher und politischer Waffen gekennzeichnet ist. Die afrikanischen Länder vertreiben zum Beispiel den französischen Kolonialismus aus ihren Ländern. Sie wollen nicht ausgebeutet werden, sie wollen miteinander etwas herstellen, Handel treiben und gedeihen. In dieser neuen Weltordnung wird die Rolle der BRICS zweifelsohne sehr wichtig sein." westen-verliert-wirtschaftliche-schlacht).

Im Westen wird diese Entwicklung von den Bürgerkinderchen nicht wahrgenommen, die gewöhnlichen Politclowns kapieren sie nicht. Dafür ist der heutige Aktionstag (08.01.2024) der deutschen Landwirte ein grandioses Beispiel. Gespielt wird das alte Böse-Buben-Spiel: Wer bei den Bauernprotesten mitmacht, ist ein böser Rechtsextremist, früher war es der Linksextremist. Schon dieser problemlose Wechsel zwischen Links- und Rechtsböse zeigt, daß mit solchen Zurechnungen kein inhaltliches Politikverständnis verbunden ist, Hundebellen sagte nicht weniger aus.

Die Bauern fordern von der Bundesregierung die Zurücknahme der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung und der Steuerrückerstattung für Agrardiesel. Für diese läppischen Forderungen veranstalten sie in der ganzen Republik einen Zirkus, indem sie in vielen Städten und Regionen den Verkehr lahm legen, als wollten sie die sozialistische Weltrevolution durchsetzen. Der Deutsche Bauernverband setzt sich gerne an die Spitze dieses Aufstandes, weil er damit seine Verbundenheit mit den gewöhnlichen Bauern heucheln kann, ohne seine Politik ändern zu müssen, die seit Jahrzehnten die Interessen der Agrarkonzerne und der Großbauern bedient. Der amtierende Bauernpräsident Joachim Rukwied ist mit 350 ha Eigenland und 240 ha Pachtbeteiligung an einer Ackerbau-GbR ein Großagrarier, vergleichbar mit den adeligen Junkern zu Kaiser Wilhelms Zeiten. Die durchschnittliche Hofgröße lag 2010 in Baden-Württemberg bei 32 Hektar. Für seine insgesamt 11 Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsposten erhielt er im Jahr 2020 als jährliche Vergütung 167.000 €.

Es ist vollkommen klar, daß derart „arme Bauern“ wie dieser Bauernpräsident Rukwied weitergehende Forderungen im Gleichschritt mit den Politclowns und den Orwellmedien ablehnen und als „rechtsextremistische Radikalisierungen“ diffamieren; denn auch die Interessen des Großagrariers Rukwied sind nicht mit denen der mittelständischen Bauern identisch, sondern mit denen der Finanzakteure der WallStreet, also BlackRock, Vanguard und Co. und mit SuperGroßAgrariern wie Bill Gates deckungsgleich. Der Mittelstand soll nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu ihren Gunsten vernichtet werden. Es geht dabei vor allem um die Saatgutkontrolle, mit der man die Bauern weltweit endgültig von den Agrarkonzernen abhängig machen will, wie es der Junkie vom Dealer ist.

Im Westen haben die Finanzkonzerne nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in allen anderen Wirtschaftsbereichen leichtes Spiel, weil sie die Politik dominieren. In China und Rußland, aber auch in anderen nichtwestlichen Staaten hat die Politik – noch - das Primat über die Wirtschaft. Auch das ist ein gewichtiger Grund, warum die Finanzkonzerne das westliche Imperium drängen, die unilaterale Hegemonie des Westens wieder herzustellen. Auf der globalen Agenda dieser Weltkonzerne steht die Zerstörung des ökonomischen Mittelstandes, die Verelendung und/oder Reduzierung der „überflüssigen“ Weltbevölkerung, die Roboterisierung der „brauchbaren“ restlichen Weltbevölkerung und die Übernahme der Weltherrschaft durch die Zusammenarbeit der Weltkonzerne mit einer umorganisierten UN.

Ohne die unilaterale Hegemonie der imperialen Konzerne ist das nicht möglich. Auch deshalb ist das politische Klein-Klein der etablierten Politcowns und ihrer bestehenden oder noch nicht bestehenden Parteien soviel wert wie das kindliche Spiel mit Bauklötzchen im Kindergarten. Damit werden nur weitere Jahre mit falschen Hoffnungen vertan und weitergehende politische Lösungen blockiert. Da ist es schon besser, man unterstützt ohne Wenn und Aber die Zerstörung des westlichen Imperiums. Selbst das Klima würde davon profitieren; denn ein großer Teil jener 800 Millionen Menschen, die für 40 % der CO2-Emissionen verantwortlich sind, lebt, wie oben schon angeführt, im Westen.

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