Dienstag, 26. September 2023

Das Ende einer Skatrunde - erweitert

 


Wir trafen uns seit Jahren monatlich zum Skatspielen in einer Kneipe. Das „Wir“ waren 3 bis 6 Politveteranen, die sich vor allem während der alten Friedensbewegung der 1980er Jahre gefunden hatten. Es war eine lustige Runde, für die das Treffen wichtiger war als das Skatspielen. An der Atmosphäre gefiel mir aber schon lange nicht mehr, daß, ohne es abgesprochen zu haben, von anderer Seite die Politik sorgfältig ausgeblendet wurde. Dabei war gerade Politik ja die Basis dieses Bundes. Dieses Ausblenden wurde im Laufe der offiziellen Corona-Fake-Politik forciert. Das lag daran, daß nicht die ganze Skatrunde diese Politik ohne Wenn und Aber trugen, sondern zweie, darunter ich, dagegen auch auf Demonstrationen protestierten. Es wurde nie darüber gesprochen, aber es hing im Raum. Mit dem Krieg in der Ukraine verstärkte sich diese Mißstimmung. Für mich gilt ein Spruch von Machiavelli: „Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist der Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ Im Fall des Ukrainekrieges ist der Anstifter das US-Nato-Imperium.

Die Provokationen

Das wird jedem klar, der die ganze Vorgeschichte dieses Krieges des US-NATO-Imperiums gegen Rußland kennt. Sie begann bereits kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre. Obwohl in den Verhandlungen zwischen den ehemaligen Gegnern im Kalten Krieg vereinbart wurde, die NATO nicht nach dem europäischen Osten zu vergrößern, geschah genau dies. Der ersten Osterweiterung 1999 folgten noch 4 weitere, die letzte im Jahr 2020. Näheres kann man in zahlreichen Publikationen nachlesen, wie hier, hier und hier. Allein auf meiner Webseite findet man unter „Nachrichten suchen“ 11 Datensätze zu den Begriffen Nato plus Osterweiterung, im Web sind es 179.000 Treffer. Wer sich aber nur aus seiner Lokalzeitung über das Weltgeschehen informiert, findet wahrscheinlich so gut wie nichts. In den Mainstream-Medien ist das Thema entweder tabu oder es wird so erzählt, daß es das gute Recht der NATO gewesen sei, weitere Staaten im Osten Europas aufzunehmen. Absprachen wie oben angeführt habe es nie gegeben oder seien unverbindlich gewesen. Nur so kann das Framing-Gebot aufrechterhalten werden, Rußlands Einmarsch in die Ukraine sei unprovoziert gewesen. Das wird auch ständig wiederholt, was zu einer erfolgreichen Propaganda ja dazugehört.

Der Terrorstaat Ukraine

Die Ukraine ist ein widerwärtiges Terrorregime, das vom aktuellen Präsidenten Selenskyi nach seinem Amtsantritt aufgebaut und erweitert wurde. Bereits 2021 ließ er die bedeutensten Oppositionsparteien verbieten (Selenskyj ohne Kitsch: Vom TV-Präsidenten zum neoliberalen Autokraten). Er bzw. schon sein Vorgänger Poroschenko verbündete sich mit den ukrainischen Ultranationalisten und Bandera-Faschisten und mißachtete völkerrechtswidrig die Minsker Abkommen in Absprache mit den westlichen antirussischen Provokateuren, allen voran der deutschen Kanzlerin Merkel und den französischen Präsidenten Hollande bzw. Sarkozy und nützte sie mit westlicher Hilfe zur Aufrüstung. Die Ukraine wurde von allem Russischen gesäubert. Die Korruption ist im Militärsystem allgegenwärtig. Männer im wehrfähigen Alter können sich auf öffentlichen Plätzen nicht sehen lassen, sie werden verhaftet und umgehend an die Front befördert, wo sie nach minimaler militärischer Ausbildung als Kanonenfutter dienen. Das mörderischte Terrorsystem ist der ukrainische Geheimdienst SBU. Auf Grundlage eines ausführlichen Berichtes des britischen economist berichtet RTdeutsch über „Selenskijs Killer: Die blutige Geschichte der ukrainischen "Todesschwadronen"“. Danach unterhält der SBU eine eigene Abteilung für politische Morde. Nach dem Staatsstreich im Jahr 2014 hat der SBU unter der Leitung von Walentin Naliwaitschenko besondere Strukturen zur Liquidierung unliebsamer Personen geschaffen. Offiziell ist es die "Fünfte Verwaltung der Gegenaufklärung". Im Volksmund setzte sich die Bezeichnung "Todesschwadronen" fest, gestand Naliwaitschenko selbst. Selenskiy unterhält darüber hinaus eine eigene Mörderbande unter dem Befehl des Generals Alexander Poklad. Auch der deutsche Merkur berichtet über Ukraine-Mordkommandos fernab der Front: Gehen Kiews Spezialkräfte zu weit?. Im Newsletter von Andrew Korybko wird am 07.09.2023 von ukrainischen Telefonbetrügern berichtet, die vom Betrug zur Orchestrierung von Terroranschlägen übergegangen sind. Eingesetzt werden sie von Kiew und seinen westlichen Allierten in ganz Europa. Auch der terroristische Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines wurde von der Ukraine oder – wahrscheinlicher - von den USA selbst begangen. Oder beide Terrorstaaten haben zusammengearbeitet.

Der Krieg mußte nicht sein?

Putin ist provoziert worden, aber der Krieg war trotzdem ein Fehler. Das höre ich immer wieder, auch in Nicht-Mainstream-Medien. Überzeugende Argumente waren bisher nicht darunter. Das Argument, er hätte sich letzten Endes an den französischen Präsidenten wenden können, um mit einer gemeinsamen Initiative mit ihm und möglichst vielen Spitzenpolitikern der restlichen Welt das US-NATO-Imperium von seinen Provokationen abzubringen, ist lächerlich. Niemand bringt ein Imperium dazu, auf seine uneingeschränkte globale Hegemonie aufgrund eines Appells zu verzichten und einen oder mehrere Großmacht-Rivalen zu stärken. Die bestehenden Provokationen des Imperiums zu ignorieren, hätte nur zu weiteren eskalierenden Provokationen geführt. Das hatte bereits die Vergangenheit gezeigt. Für Europa hätte das nur immer schlimmere Gefahren mit sich gebracht, bis zum Atomkrieg. Ohne überzeugende Argumente aber bleibt der Satz vom Fehler nur gedankenloses BlaBla.

Bürgerkinderchen oder Verbrecherelite

Wer über die Vorgeschichte und die Verwandlung der Ukraine in einen Terrorstaat nichts weiß oder nichts wissen will und stattdessen über den „Verrückten aus Moskau“ schwadroniert, sollte sich nicht zu den politisch Informierten zählen. Er gehört zu den tumben, erfolgreich indoktrinierten Bürgerkinderchen, die an die Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten glauben, wo Menschen vom Staat umgebracht, mit kriminellen Methoden betrogen und andere Staaaten zu Kriegen provoziert werden. Oder er gehört zu der „Elite“, von der die verbrecherische Politik des Imperiums mitgetragen wird. Mit Friedenspolitik, wie sie in der alten, aber auch in Teilen der neuen Friedensbewegung gilt, ist das unvereinbar. Mich hat das dazu gebracht, meine Beteiligung an dieser Skatrunde zu beenden. No dealing for old peace activist.

 

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