Donnerstag, 27. April 2023

Das Ende einer Skatrunde


 

Wir trafen uns seit Jahren monatlich zum Skatspielen in einer Kneipe. Das „Wir“ waren 3 bis 6 Politveteranen, die sich vor allem während der alten Friedensbewegung der 1980er Jahre gefunden hatten. Es war eine lustige Runde, für die das Treffen wichtiger war als das Skatspielen. An der Atmosphäre gefiel mir aber schon lange nicht mehr, daß, ohne es abgesprochen zu haben, von anderer Seite die Politik sorgfältig ausgeblendet wurde. Dabei war gerade Politik ja die Basis dieses Bundes. Dieses Ausblenden wurde im Laufe der offiziellen Corona-Fake-Politik forciert. Das lag daran, daß nicht die ganze Skatrunde diese Politik ohne Wenn und Aber trugen, sondern zweie, darunter ich, dagegen auch auf Demonstrationen protestierten. Es wurde nie darüber gesprochen, aber es hing düster im Raum. Mit dem Krieg in der Ukraine verstärkte sich diese Mißstimmung. Für mich gilt ein Spruch von Machiavelli: „Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist der Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.“ Im Fall des Ukrainekrieges ist der Anstifter das US-Nato-Imperium. Daß dies nicht für alle anderen gilt, wurde durch die Bemerkung klar, die in einem Nebengespräch zwischen zwei Anwesenden fiel: „Der Verrückte aus Moskau“. Schon dieses Tuscheln abseits der Runde nervte mich. Und wer so spricht, trägt die offizielle Politik des Imperiums mit. Mit Friedenspolitik, wie sie in der alten, aber auch in Teilen der neuen Friedensbewegung gilt, ist das unvereinbar. Mich hat das dazu gebracht, meine Beteiligung an dieser Skatrunde zu beenden. Ich mag mich mit der ganzen pseudolinken Bagage nicht einmal mehr privat treffen.

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