Vor kurzem hat mir jemand in einer email geschrieben: „Der
Umstand, dass Zeitungen der linken Szene wie die TAZ, oder auch andere wie SZ,
Spiegel.... sowie die Grünen alle zu demselben Schluß kommen, dass nämlich ein
Gutteil der Anti-Positionen und Demonstrationen aus der Ecke der
Verschwörungsmythen kommen, würde mich zum Nachdenken darüber bringen, ob nicht
vielleicht diese geistigen Wegbegleiter der letzten Jahrzehnte mit all den
Menschen, die zur Erarbeitung solcher Einschätzungen mitdenkend beitragen, mehr
Know-how einbrigen und einen grösseren Überblick haben als ich selber und
vielleicht meine eigene Position überdenken - Dich nicht?“ Ich hatte vorher im
Gespräch kritisiert, daß die Berichterstattung in den „seriösen“ Medien gerade
während der bisherigen CoronaPandemie für mich sehr gleichförmig ausgefallen
war und diese Gleichförmigkeit bei vielen anderen Themen schon seit Jahren festzustellen
sei.
Die Ansicht, diese Gleichförmigkeit
sei darauf zurückzuführen, daß man halt rational nichts anderes feststellen
könne, ist nicht haltbar. Selbst der offizielle Vertreter der
regierungsamtlichen Verlautbarungen, Professor Drosten, hat seine
wissenschaftlich begründeten Thesen im Verlauf der Pandemie immer wieder geändert.
Er ist dafür zu Unrecht gescholten worden, weil es halt auch in der
Naturwissenschaft keine ewigen Wahrheiten gibt. Daß er seine Verlautbarungen
nicht an den Erwartungen des Publikums ausgerichtet hat, sondern seine sich
ändernden Erkenntnisse weitergegeben hat, ist ihm hoch anzurechnen. Daß aber
bei einem so wenig erforschten, gänzlich neu aufgetauchten Virus alle aus
rationaler Einsicht die gleiche Meinung vertreten müssen, ist völlig
inakzeptabel und war auch nicht so. Es gab und gibt eine lange Liste von
renommierten Wissenschaftler*innen, die mehr oder weniger andere Meinungen als
Prof. Drosten vertraten. In den „seriösen“ Medien wurden diese differenten
Meinungen aber lange Zeit unisono als ketzerisch und unglaubwürdig verleumdet.
Erst in letzter Zeit wird auch bei ZDF, ARD und anderen Medien den kritischen
Stimmen mehr Raum gegeben.
Es sind in den letzten Jahren ganze
Bücher und viele Artikel geschrieben worden, warum die Berichterstattung in den
seriösen Medien immer gleichförmiger geworden ist.
Im
wesentlichen sind dabei die folgenden Punkte genannt worden:
·
die Zahl der Medien ist sowohl
regional wie überregional stark geschrumpft,
·
es gibt immer weniger Eigentümer,
die dadurch natürlich über immer mehr Medienmacht verfügen, die sie auch mehr
als früher ausüben,
·
das Personal in den Redaktionen
ist stark reduziert worden, weil speziell die Werbeeinnahmen der traditionellen
Printmedien zurückgegangen sind,
·
die wegen des geschrumpften
Personals fehlende Zeit für Recherche führt zur „Hofberichterstattung“, also
zur kritiklosen Übernahme von regierungsamtlichen Informationen,
·
die Nachrichten werden in einem
immer größeren Umfang, auch wegen der Personalknappheit, von Nachrichtenagenturen
bezogen, deren Zahl auch abgenommen hat und deren ideologische Ausrichtung auch
immer gleichförmiger geworden ist,
·
das Weltbild, also die Ideologie
der verantwortlichen (Chef)redakteure hat sich schon deshalb angeglichen, weil
es immer die gleichen sind, die die Chefposten abwechselnd besetzen und die
herrschende Ideologie die gleiche ist, der Neoliberalismus, der sowieso in
allen Universitäten uniform gelehrt wird.
Die Satiresendung „Die Anstalt“ hat vor Jahren
dazu, vor allem zum letzten Punkt, eine legendäre Sendung abgeliefert: https://www.youtube.com/watch?v=lfcqiXZW4t4.Im übrigen möchte ich noch auf einen wirklich interessanten
Artikel zum Thema Medien, Corona und CoronaDemonstrationen hinweisen: https://multipolar-magazin.de/artikel/mentale-verfasstheit-der-medien#diskussion.
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