Was Tom H. Wellbrock in seinem Artikel „Keine Angst vor Corona und den Russen“, zuerst veröffentlicht auf RTde am 11.07.2023 und danach auf der website der Freidenker (https://www.freidenker.org/?p=16645) im Abschnitt „Keine Angst vor dem Klimawandel“ schreibt, ist faktenfreies Geschwafel von Gott, der Welt und dem Klima, ohne Bezug zur Wirklichkeit. Er konkurriert damit heftig mit den Mainstreammedien, die er sonst gerne und zu Recht ebenso heftig kritisiert.
Den Klimahype, der eigentlich ein Wetterhype ist, gibt es natürlich, da hat Tom H. Wellbrock recht. Er basiert wie schon bei der Corona-Fake-Pandemie und dem russophoben Propagandakrieg der Mainstreammedien zum Krieg in der Ukraine nicht auf dem unwiderstehlichen Drang nach seriöser Berichterstattung, sondern nach möglichst hohen Umsätzen. Außerdem sind es halt Systemmedien, die auch den Interessen der imperialistischen Machthaber genügen müssen. Auch von denen werden zumindest einige von ihnen gut bezahlt. Und wie üblich werden von ihnen Fakten verdreht, übertrieben, teilweise oder ganz verschwiegen, selten richtig gelogen. Hauptsache, man erzeugt umsatzsteigernde Panik.
Das Wetter ist launisch. Das sieht man an dieser Grafik: Wetter. Daran sieht man aber auch, daß die Jahre seit 1989 fast ausnahmslos wärmer waren als früher. Das Klima dagegen ist stabil seit 12.000 Jahren: „Nach dem letzten Kälterückfall der jüngeren Dryas stellte sich das Klima vor etwa 11.700 Jahren vorläufig endgültig auf warme und ausgesprochen stabile Verhältnisse um. Diese aktuelle Epoche, das Holozän, ist daher für die Einordnung der vom Menschen hauptverursachten Klimaveränderung besonders relevant. Der Großteil des Holozäns war etwas wärmer als das 20. Jahrhundert.“( 12.000 Jahre). Inzwischen ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,3 Grad höher als zu vorindustriellen Zeiten. Das ist auf menschlichen Einfluss zurückzuführen: „Fakt ist: Nur menschengemachte Emissionen von Treibhausgasen, etwa aus der Verbrennung fossiler Energieträger, können den derzeitigen Klimawandel erklären“.
Weil das Klima so stabil ist, man die von Menschen beeinflussbaren Parameter kennt und aus Vergangenheitsdaten weiß, wie sie sich auf das Klima in der Zukunft wahrscheinlich auswirken werden, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, daß wir, wenn alles so weiterläuft wie bisher, in einer Heißzeit mit 3 bis 5 Grad höheren Durchschnittstemperaturen landen werden. Und weil der Prozess vom Emittieren der Schadstoffe bis zu ihrer Wirksamkeit in der Atmosphäre etwa 30 Jahre dauert, ist es durchaus rational, sich heute darüber zu unterhalten, was in 30 Jahren sein wird oder sein soll.
Dies gilt umso mehr, als die natürliche Rückabwicklung einer Heißzeit tausende Jahre dauern wird. Weshalb die überlebende Menschheit, nach aktuellen Worst-Case-Szenarien etwa 2 Milliarden Exemplare, dann auch verdammt lange mit dieser Heißzeit wird leben müssen. Halbwegs intelligente Menschen, die wissen was läuft, kümmern sich deshalb schon heute um die Zukunft des Klimas. Ganz ohne Angst wegen des gegenwärtigen Wetters; denn das sagt über die Zukunft des Klimas wenig bis nichts aus.
Daß ich auf den Artikel überhaupt eingehe, liegt daran, daß diese Art von Geschwafel übers Klima in bestimmten Nicht-Mainstream-Kreisen in letzter Zeit überhand nimmt. Auch RTde gehört zu den Nicht-Mainstream-Medien mit Hang zur faktenfreien Denunziation von Warnern vor der Klimakrise. Das liegt wohl wenigstens teilweise daran, daß RT ein russisches Medium ist, Russland vom Verkauf fossiler Energien lebt und von der Klimakrise wegen seiner geografischen Lage klimatisch eher profitieren wird. Zum anderen ist es wohl eine große Versuchung für RT, seine Anti-Mainstream-Haltung dadurch zu zeigen, daß es gegen den Klimahype in den Mainstreammedien schreibt. Davon scheinen allerdings auch viele befallen zu sein, die auch gerne ihre Anti-Mainstream-Gesinnung demonstrieren wollen. Mich erinnert das immer an eins meiner T-Shirts, auf dem „Dagegen“ steht und sonst nichts.
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