Mittwoch, 22. Dezember 2021

Universum der allgemeinen Verbindlichkeit und ich

 

 Mein Corona-Status zur Zeit ist 2 NG + 1 DoppelNG, also Nicht geimpft, Nicht genesen und Noch nie getestet. Der letzte Punkt ist das Privileg eines Rentners, der sich schon vor Jahren in einen persönlichen Lockdown zurückgezogen hat, weil er mit dieser kaputten Gesellschaft nur noch so wenig wie möglich zu tun haben will. Ich nenne es allerdings nicht Lockdown, sondern "Splendid isolation". Ich war bis 2020 recht zuversichtlich, daß ich in meinem restlichen Leben nicht mehr mit unerträglichen dramatischen Ereignissen, etwa dem drohenden Kollaps der Industriezivilisation, konfontriert werden würde. Das war nichts. Unerträglich und dramatisch ist aber nicht die angebliche Pandemie. Corona ist, im Vergleich etwa zu HIV oder Malaria oder gar Ebola, ungefähr so gefährlich wie eine fauchende Hauskatze, auch wenn sie die offensichtlich recht zahlreichen Angstphobiker für einen wieder auferstandenen Säbelzahntiger halten. Unerträglich und dramatisch ist es, daß uns die politischen Maßnahmen der Extremisten der Mitte wieder ein ganzes Stück weitergeschubst haben auf der schon länger eingerichteten Rutschbahn in einen neuen Faschismus. Die Lage, die sie mit ihrer präfaschistischen Politik geschaffen haben, ist weitaus gefährlicher für Demokratie und Rechtsstaat als die Lage 1972, als uns fast die gleichen extremistischen Parteien der Mitte praktisch gezwungen haben, im ganzen Land Initiativen gegen Berufsverbote und zur Verteidigung der Grundrechte zu gründen; denn diesmal geht es nicht nur um das Grundrecht auf freie Berufsausübung, sondern um eine ganze Litanei von Grundrechten, die völlig grundlos suspendiert worden sind. Es geht um das Schüren von Hass  auf Andersdenkende seitens der Extremisten der Mitte, wie es der neue MafiaKanzler Olaf Scholz mit seinen roten Linien exemplarisch vorgeführt hat. Es geht auch wieder um das Schüren von Hass gegen angebliche äußere Feinde, wie es US-hörige PolitikerInnen wie Annalene Baerbock vorführen.

 

Zum Schluß noch ein passendes Zitat des Sozialpsychologen Harald Welzer: "Im Ergebnis bedeuten diese normativen Veränderungen, dass eine Gruppe von Gesellschaftsmitgliedern sukzessive aus dem »Universum der allgemeinen Verbindlichkeit« ausgeschlossen wird, das für die Anderen, die Zugehörigen zur Mehrheitsgesellschaft, nach wie vor in Geltung ist, nun aber exklusiv wird. Dieser Vorgang ist, wie gesagt, die zentrale Voraussetzung für die Entstehung genozidaler Prozesse. Denn die Ausschließung verläuft über die Definition, dass die auszuschließende Gruppe an sich, und das heißt: jedes ihrer Mitglieder, eine Bedrohung für das Wohlergehen und letztlich für die Existenz der Mehrheitsgesellschaft ist – die dann folgerichtig ihr Heil darin erblickt, diese als bedrohlich wahrgenommene Gruppe unschädlich zu machen und, in letzter Konsequenz, zu vernichten!"(

Täter: Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden (Die Zeit des Nationalsozialismus), Seite 63)

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