Dienstag, 27. Juni 2023

Hilflos in den Untergang


 Ein Leserbriefschreiber im Nordbayerischen Kurier bringt auf den Punkt, wie der status-quo-orientierte Bürger die gegenwärtige Politik der Ampelkoalition erlebt: „Tatsache ist doch, dass im Bewusstsein realer Gegebenheiten gerade die aktuell Regierenden die Chance nutzen, unumkehrbar mehr und mehr gegen die Mehrheitsmeinungen der Bevölkerung auf vielfältigen Feldern der Wirtschaft, der Kultur, der Bildung und Politik ihre ideologischen Grundsätze, den gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Wandel, durchzusetzen suchen. Mit aller Eile und hingenommener internationaler Isolierung sowie national ausuferndem Geboten und Verboten mit bereits sichtbar volkswirtschaftlichem und bildungspolitischem Schaden des Landes ist das auch aus deren Sicht und ihrer Glaubensgemeinschaften dringend geboten, denn welcher Vernunftsbegabte im Kant’schen Verständnis wird spätestens zur nächsten Bundestagswahl noch bereit sein, dieser Truppe von Moralaposteln, Ideologen und Dilettanten seine Stimme zu geben?( Aus <https://epaper.kurier.de/webreader-v3/index.html#/969335/6>)“.

Es ist das „Verdienst“ der Politclowns und der wirklichen Machthaber, daß wirkliche oder scheinökologische Politik als Zwang und Verzicht erlebt wird. Sie haben jahrzehntelang alles verhindert oder wenigstens behindert, was in diese Richtung ging und die Umweltverbände und die einstigen Originalgrünen als „grüne Spinner“ und schlimmeres etikettiert. Die ökologischen Probleme sind seitdem aber nicht nur nicht kleiner geworden, sondern haben sich analog zum Bruttoinlandsprodukt vervierfacht. Der Zeitraum, in der sie gelöst werden müssen, wenn der ökologische Kollaps vermieden werden soll, ist um 30 bis 40 Jahren kürzer geworden. Inzwischen ist selbst ein Teil des Kapitalismus grün geworden, weil er sich von ökologisch orientierten Investitionen großen Profit erwartet. Den fossillen Kapitalismus gibt es allerdings weiterhin, er wirft schließlich immer noch den größten Profit ab. In den großen Finanzkonzernen wie Blackrock, Vanguard, Statestreet und anderen werden beide Produktbereiche ausgebeutet. Es gehört aber nicht zu den Geschäftspraktiken dieser globalen Konzerne, auf die Gefühle und Bedürfnisse der Weltbevölkerung Rücksicht zu nehmen. Wenn es ihnen notwendig scheint, fahren sie darüber hinweg wie eine Dampfwalze über einen Haufen Teer. Elend und Not kümmern sie einen feuchten Kehricht. Den richtigen Ausdruck für die apokalyptisch gewordene Industriezivilisation haben zuerst Lewis Mumford (Mythos der Maschine) und heute Fabian Scheidler (Das Ende der Megamaschine) mit dem Begriff „Megamaschine“ geprägt.

Für ihre Politik haben sie ein tolles PR-Etikett kreiert, sie sprechen vom Green New Deal. Die deutschen Pseudogrünen haben es zum Mittelpunkt ihres Varietes der Illusionen gemacht, mit dem sie in den letzten Jahren ihre Wahlerfolge feiern konnten. Auch mithilfe dieses Etikettes haben es die Konzerne geschafft, über Public-Private-Bündnisse die Vereinten Nationen zu erobern und damit endgültig sowohl die politische als auch wirtschaftliche Herrschaft über die ihnen zugängliche Welt anzuvisieren, wie es den Pharmakonzernen mithilfe der WHO bei der Corona-Fake-Pandemie gelungen ist. Das ist auch der Hintergrund des gegenwärtigen kriegerischen Konfliktes des konzernbeherrschten US-Imperiums mit den Staaten, die sich dieser globalen Konzernherrschaft nicht unterordnen wollen, wie zum Beispiel Russland, China, Indien, Brasilien, Iran und andere. Der Ausgang dieses hybriden Weltkrieges ist offen.

Der Illusionsminister Robert Habeck hat wenigstens kapiert, wie dringlich es gerade im globalen Westen ist, die ökologische Weltkrise zu bekämpfen. Er macht sich aber gleichzeitig lächerlich, weil er das im dienenden Bündnis mit dem US-Imperium und der imperialen Konzerne anstrebt. Das ist, als wollte man einen Elefanten zum Mäusemelken anleiten. Die ökologische Weltkrise besteht allerdings nicht nur aus der Klimakrise, sondern auch aus Bodenkrise, Wasserkrise, Artensterben, kriegerischem Kapitalismus, Stickstoff-/Phosphorkrise, Spermageddon und dem Transhumanismus des Great Reset, der den Menschen in einen homo cyborgis verwandeln will. Wie hoch die Fallhöhe zwischen dem ökologischen Istzustand des globalen Westens und einem akzeptablen Sollzustand ist, kann man am ökologischen Fussabdruck ablesen. Der akzeptable Sollzustand, die Biokapazität der Erde, liegt, in globalen Hektar (gha) gemessen, bei 1,6 gha, das Ist in Deutschland bei 4,7 gha. Diese Differenz ist mit einem wachstumsorientierten Wirtschaftskonzept wie dem Green New Deal nicht mehr ausgleichbar (siehe „In seinem Buch „Das Märchen vom grünen Wachstum“ zerlegt der Ökosozialist Bruno Kern dieses Konzept. Auch andere Studien (hier, hier, hier und hier) sind schlußendlich der Meinung, dass die Vorstellung, Ökologie und ökonomisches Wachstum vereinen zu können, pure Illusion ist, siehe https://kolbsfreibeuterbriefe.blogspot.com/2023/04/mein-wunsch-ein-komitee-zur-zerstorung.html“). Schon gar nicht in der Zeit, die noch bleibt bis zum ökologischen Kollaps. Und schon gar nicht, nachdem sich das konzerngetriebene US-Imperium entschlossen hat, die unbotmäßige Welt mit Krieg zu überziehen, statt die vorhandenen Ressourcen für die Bearbeitung der ökologischen Weltkrise zu verwenden.
 
 Und am Horizont leuchtet die Heißzeit  
Ave tempus calidus, morituri te salutant

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