Samstag, 20. Oktober 2018

Esoterische Jubelfeier statt Protest gegen Politik der Angst


15.02.2020:
In Thüringen haben die FDP und die CDU vor wenigen Tagen versucht, eine Rechtsfront "light" zu manifestieren, indem sie gemeinsam mit der AFD einen FDP-Politiker zum Ministerpräsidenten wählten. Der Versuchsballon platzte, weil ihnen die Zivilgesellschaft massiv dazwischen grätschte. Dies zeigt aber noch einmal sehr deutlich, wie fürchterlich naiv die Bayreuther Sitzenbleiber (SPD) politisch geworden sind und wie unsäglich dumm die Diffamierungsorgie ihres Pressesprechers Alex Bauer war.

In München haben am 3.10.2018 40.000 Menschen demonstriert, wie man es aus Sicht derer richtig macht, die den demokratischen Rechtsstaat erhalten wollen. Sie haben gegen rechte Hetze, Gewalt und die Verschärfungen des Polizeirechts demonstriert.  Attackiert wurden CSU-Politiker wie Markus Söder und Horst Seehofer, die sie auf Plakaten für die Rechtsverschiebung der letzten Jahre verantwortlich machten. Aufgerufen zu der Demo hatten das Bündnis gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz sowie die Organisatoren der #ausgehetzt-Demonstration Ende Juli. Auch andere konkreteThemen wie die Abschaffung von Hartz IV und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum standen im Focus dieser Münchner Demonstration.


In Bayreuth haben am 3.10.2018 400 Menschen demonstriert, wie man es aus Sicht derer richtig macht, die weiter ungestört die bundesrepublikanische Gesellschaft nach rechts verschieben, den Sozialstaat zertrümmern und den Überwachungsstaat ausbauen wollen, siehe Polizeiaufgabengesetz. Man schafft sich ein Motto, in diesem Fall „Demo für die Mitte“, das nicht den geringsten Bezug zur Wirklichkeit hat und das man feiern kann, wie das israelitische Volk einst in der Wüste das Goldene Kalb bejubelt hat. Dazu sagt man noch, daß man „dafür“ ist und nicht „dagegen“ und deshalb ausdrücklich nicht gegen „Rechts“ demonstrieren will und daß man weder „Linksextremismus noch Rechtsextremismus“ mag. Das sind alles Begriffe, die so schwammig und undefinierbar sind wie eine Lache Kotze. Konkrete Forderungen werden vermieden; denn die könnten das quasireligiöse Hochamt ja stören.


Und dann gibt man denen Raum, sich selbst zu feiern, zu beweihräuchern und zu bejubeln, die mit ihrer asozialen Politik die reaktionäre AFD erst stark gemacht haben. Sogar eine CSU-Politikerin, die in München wahrscheinlich zu Recht in einem ohrenbetäubenden Trillerpfeifengetöse untergegangen wäre, durfte in Bayreuth ihre scheinheilige Selbstbeweihräucherung unter dem Applaus von 400 Jubelbayreuthern zelebrieren. Organisieren läßt man diese unpolitisch-esoterische Jubelorgie von zwei Zeremonienlehrlingen, die natürlich Mitglieder der vor sehr langer Zeit sozialdemokratisch gewesenen SPD sind. Wann endlich, frage ich mich mal wieder, sperrt dieser Deppenhaufen endlich seinen Laden zu und geht nach Hause, mit’m Hund Halma spielen.

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