Während Sigmar Gabriel, Vizekanzler der schwarz-roten
Koalition, Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzender, von einem
Mitte-Links-Bündnis schwafelt, erscheinen diese vier Meldungen:
Deutlicher lässt sich das
eigene Gerede nicht praktisch dementieren. Kenntlich wird auch, daß dem großen Vorsitzenden
politische Inhalte scheißegal sind; denn solche Entscheidungen widersprechen
allem, was linke Politik will. Selbst die laufende Militarisierung der
deutschen Außenpolitik bringt die SPD nicht dazu, diese imperialistische Politik
des Koalitionspartners infrage zu stellen.
Dabei könnte die SPD ein
Mitte-Links-Bündnis auch sofort haben. Dazu müsste sie nur die Koalition mit
der Union kündigen und stattdessen mit der Linken und den Grünen koalieren. Tatsächlich
hat die SPD aber sowohl 2013 wie 2005
lieber mit der Union koaliert. Das ist nicht weiter verwunderlich. Braven
Sozialdemokraten geht es in erster Linie darum, zur bürgerlichen „ehrenwerten
Gesellschaft“ dazu zu gehören. Mit linkem Pack zu paktieren, ist eher nicht so
ihre Sache.
Es geht dem Herrn Gabriel um blanke
Machtpolitik. Seine Partei rangiert in den Umfragen seit Monaten bei 20 oder
gar weniger Prozent. Damit lässt sich der Anspruch, die größte der
Mitte-Links-Parteien sein zu wollen, auf Dauer nicht mehr sicher aufrecht
erhalten. Der mögliche Absturz auf 15 Prozent könnte dazu führen, daß Grüne
und/oder die Linke die SPD in der Wählergunst überholen. Da würde dann auch die
Beschwörung der „glorreichen“ sozialdemokratischen Vergangenheit durch die
innerparteiliche Kalte-Kriegs-Fraktion
nichts mehr nützen. Mit der führenden Rolle in einer linken
Zusammenarbeit wär´s aus – siehe Baden-Württemberg. Wobei eine Mitte-Links-Koalition
nach der Wahl 2017, von heute aus betrachtet, sowieso illusorisch ist.
Der andere Grund ist die drohende wahlarithmetische
Möglichkeit einer schwarz-grünen Koalition nach der Bundestagswahl 2017. So wie
es zurzeit aussieht, würde die auch von den Grünen gewählt werden. Die SPD
verlöre damit auch diese Machtoption und fände sich endgültig im politischen
Abseits wieder. Man muß aber mit der SPD kein Mitgefühl haben. Ihr inhaltliches
Portefeuille ist so leer wie ein frisch gewaschener Geldbeutel am
Aschermittwoch. Und mit dem, was sich außerhalb des Mainstreams an neuem Denken
entwickelt (Postwachstum, Gemeinwohlökonomie, etc. etc.), weiß sie sowieso
nichts anzufangen. Halten wir uns an Mephisto: „….denn
alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht“.
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