Dienstag, 3. August 2021

Der Frosch und die Grünen

 Der Frosch braucht Wasser, also mindestens einen Tümpel. Es ist deshalb gut, wenn es Menschen gibt, die den Tümpel des Frosches gegen andere verteidigen, die den Tümpel beseitigen wollen. Die Zahl der Menschen, die das genauso sehen und denen, die des Frosches Tümpel verteidigen, Beifall zollen, ist im Laufe der letzten Jahrzehnte enorm gestiegen. Leider hält das immer noch nicht alle Menschen davon ab, Froschtümpel zu beseitigen. Sie sagen dann meistens, daß sie das aus Verantwortung für was auch immer tun, was nun mal ihr Job als Politiker oder was auch immer ist. Und es kommt auch immer öfters vor, daß die bisherigen Tümpelverteidiger zu jenen "Verantwortungsträgern" mutieren, die Tümpel nicht verteidigen, sondern trockenlegen, also beseitigen - wegen der Verantwortung für was auch immer. Ironischerweise wurde ihre Mutation zu "Verantwortungsträgern" durch zu viel Beifall für ihre einstige Rolle als heldenhafte Verteidiger der Tümpel begünstigt.

Es ist wohl unschwer zu erkennen, daß ich mit den Verteidigern der Tümpel die Grünen meine und meine Ultrakurzgeschichte nur eine Metapher ist. Einer der bekanntesten Grünen, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, ist zum Beispiel vom Autokritiker zum Autoliebhaber geworden. Er liebt vor allem Mercedes. Der hessische Wirtschaftsminister Tarek al-Wazir war mal als Nichtverantwortungsträger gegen die weitere Ausweitung des Autoverkehrs, heute läßt er einen ganzen Wald umhacken, damit eine unnötige Autobahn gebaut werden kann. Das sind nur zwei Beispiele von vielen.

Was aber nützt dem Frosch der ganze Beifall, wenn sein Tümpel trotzdem beseitigt wird? Sterben wird er dann trotzdem. Und was nützt es, die Grünen zu wählen, wenn sie dann doch zu "Verantwortungsträgern" innerhalb der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen mutieren, statt diese zu ändern?

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