Montag, 23. März 2020

Kummi heit net, kummi morng


Der Sozialpsychologe Harald Welzer hat in seinem Buch „Selber denken“ 2013 ein interessantes Theorem aufgestellt: „In jeder gesellschaftlichen Subgruppe, egal ob man diese nach Schicht, Geschlecht, Ausbildung oder Beruf differenziert, bleiben die Anteile der Intelligenten (20%), der Durchschnittlichen (40%) und der Doofen (40%) konstant. Unter Professoren gibt es genauso viele dumme Menschen wie unter Polizisten, Putzfrauen oder Polsterern.“ Ich sehe die Quote allerdings eher bei 10/30/60. Das läßt sich anhand der gesellschaftlichen Subgruppe „neu gewählter Stadtrat“ eindrucksvoll belegen. Im Kurier wurde am 19.3.2020 die neu formierte „Ebersberger for OB Fangruppe“ mit ihren Darstellern auf der blauen Brücke präsentiert. Zählt man die Stadtratsgruppen zusammen, die sie vertreten, kommt man auf eine Quote von 57 %. Der Indikator, daß es sich dabei um die Subgruppe der Doofen handelt, ist der Frauenanteil. Man weiß ja aus sozialpsychologischen Studien, daß vorwiegend dumme Menschen, meistens Männer, Frauen nicht wählen. Die Grünen stellen allein 4 von 11 Frauen und erfüllen damit als einzige Fraktion eine 50-Prozent-Quote. Damit sind sie quasi die dominante Gruppe der Nichtdoofen. Die Doofenmehrheit, vormals Gestaltungsmehrheit, hat zwar ebenfalls 4 Frauen in ihrer Mitte. Das sind aber nur 4 von 25, also gerademal eine Frauenquote von 16 %.
Neu hinzugekommen ist der gescheiterte WischiWaschiKandidat der Sitzenbleiberpartei (SPD).  Er unterstütze Ebersberger, weil er ihn „auf der persönlichen Ebene als umgänglichen und angenehmen Gesprächs- und Vermittlungspartner kennengelernt“ habe. Mir reicht das ja nicht als entscheidendes Qualitätsmerkmal zur Wahl eines Bayreuther Oberbürgermeisters. Der wirklich nette Herr Ebersberger ist mir im Wahlkampf nur mit der Schnapsidee aufgefallen, das Klinikum neu bauen zu wollen. Er wurde dann aber von seinen Münchner Parteifreunden sehr schnell eingebremst. Ansonsten ist er mir während meiner Zeit als Stadtrat und seitdem weder als Innovator noch als Dynamiker aufgefallen. Was macht er eigentlich, wenn er Corona effektiv bekämpft haben wird, wie er es als Ziel seiner OB-Regentschaft nannte? Zählt er dann die Blümchen in der Wilhelminenaue? Das allgemeine Bayreuther Phlegma, das er nach meinem persönlichen Eindruck gut drauf hat, würde dazu passen: „Kummi heit net, kummi morng.“

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