Mittwoch, 13. Januar 2016

Das Geschäftsmodell des Herrn Professors Stadelmann


Mit seinem Vorschlag, von Flüchtlingen einen Preis für die Einreise zu verlangen, zementiert Prof. Stadelmann den Status Quo. Warum sollen sich aufnehmende Staaten noch um die Beseitigung von Fluchtursachen kümmern, wenn sie die Zahl der ankommenden Flüchtlinge und die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen mindestens drastisch reduzieren können? Möglich ist sogar ein ökonomischer Fehlanreiz. Die untragbaren Zustände in Afghanistan, Irak und Syrien, die Menschen in die Flucht treiben,  sind durch kriegerische Interventionen von außen entstanden, insbesondere durch die Kriegspolitik der USA. Ein zukünftiges „Geschäftsmodell“ könnte also so aussehen:  Zuerst werden Staaten mithilfe politischer und militärischer Mittel solange destabilisiert, bis fluchttreibende Zustände erreicht worden sind. Daran verdienen schon mal die Rüstungsindustrie und Organisationen, die für die Destabilisierung bezahlt werden ( CIA, al Nusra, IS etc.).

Anschließend kann dann eine neue Flüchtlingsindustrie, man könnte sie auch legalisierte Schlepperindustrie nennen,  noch einmal Geld mit der Not der Flüchtlinge machen.
Erwähnenswert ist diese Schnapsidee nur, weil sie aus einer volkswirtschaftlichen Ecke kommt, die sich mit ihren abstrakten Zahlenspielereien längst blamiert hat. Diese neoliberale Ideologie war nicht imstande, die von ihren weltfremden Ideen verursachte Weltwirtschaftskrise zu lösen. Dazu mußte der Keynesianismus, der erklärte Todfeind aller Neoliberalen, wiederbelebt  werden. Mit seinem Buch „Ego“ hat Frank Schirrmacher diese letzte totalitäre Ideologie des 20. Jahrhunderts in der Luft zerrissen. Und Volkswirtschaftler wie Krugman und Stiglitz haben mit ihren Arbeiten nachgewiesen, daß sie für die Realität nichts taugt. Sie war immer nur gut dafür, die Geschäfte der Reichen und Superreichen zu befördern. Das menschliche Elend in der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems nehmen die neoliberalen Tempelpriester dafür in Kauf. Das gilt auch für dieses „Geschäftsmodell“ des Herrn Professors Stadelmann.

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