Donnerstag, 3. März 2011

Guttenberg´s Fanatiker

In der Vergangenheit sind immer wieder Studien erschienen mit der immer gleichen Aussage, daß etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung autoritären Staatsstrukturen zuneigt, sich nach dem "starken Mann" sehnt. In der nüchternen Sprache wissenschaftlicher Studien klang das nicht so aufregend. Die Ergebenheitsadressen der Guttenbergschen Anhänger malen diese "Studienskizzen" jetzt aber zu einem Bild des Entsetzens aus.

Wie unselbständig, charakterschwach und orientierungslos muß sein, wer seiner "Lichtgestalt" auch dann noch verbal die Füße küßt und weiter an ihr Halt sucht, wenn die sich als Betrüger erwiesen hat? Als skrupelloser Karrierist, der bedenkenlos sein Personal feuert, wenn er Sündenböcke braucht. Als Blender, der zwar spektakuläre Schnellschüsse setzt, dann aber, wie bei der Opelkrise, schnell den Schwanz einzieht, wenn es für seine Karriere brenzlig wird. Oder der schnell mal eine riesige Bundeswehrreform, im Prinzip begrüßenswert, in die Welt setzt, ohne vorher wichtige Voraussetzungen bedacht und gepüft zu haben.

Entsetzlich und widerwärtig wäre diese devote Haltung allerdings selbst dann, wenn die angebetete Person ein kompetenter Politiker, Wissenschaftler oder was auch immer wäre. Nichts ist gefährlicher und überflüssiger in einer Demokratie als das hingebungsvolle unkritische Anschmachten einer beliebigen Person. Vor allem dann, wenn diese Person mehr Glamour als Kompetenz vorzuweisen hat.

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