Die
Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen brachten für informierte Menschen wenig
überraschende Ergebnisse. Es war klar, daß die Ampelparteien und die Linke mächtig
verlieren würden, die AFD mächtig dazugewinnen und die Union nicht verlieren würde.
Auch daß die FDP aus beiden Landtagen sang- und klanglos verschwindet,
überrascht nicht. Das geschah schon öfters in bundesrepublikanischen Ländern. Interessant
für mich ist nur die Stimmenverschiebung zwischen den vier sozialdemokratischen
Parteien.
Wer
braucht schon drei sozialdemokratische Parteien, fragte ich in einem Blogbeitrag von 2016. Diesmal waren es, vor den Wahlen in
Thüringen und Sachsen, gleich vier: SPD, Linke, Grüne und BSW. Nach der Wahl sind
es in Thüringen noch drei, nämlich SPD, Linke und BSW, die Pseudogrünen sind erfreulicherweise
hops gegangen. In Sachsen sind es immer noch vier. Man muß allerdings die
gewaltigen Stimmenverschiebungen ansehen, um dieses Ergebnis einordnen zu
können:
In Thüringen
verlor die SPD 2,1 auf 6,1 %, die Grünen 2,0 auf 3,2 %, die Linke 17,9 auf 13,1
%. Interner sozialdemokratischer Gewinner dieser Wahl ist das BSW, das von 0
auf 15,8 % kam. In Summe verlor die „vereinigte Sozialdemokratie“ 8,6 %. Wirklich
dramatisch ist hier nur die gewaltige Verschiebung von den Linken zur BSW.
Grüne und SPD sind aus schon geringer Höhe abgestürzt. Die pseudogrünen Krieger
sind weg, die Sesselfurzerpartei ist nur noch eine unbedeutende Größe, die höchstens
noch als Lückenfüller bei der Koalitionsbildung taugt, wenn das nötig wird.
In Sachsen
verlor die Linke 5,9 auf 4,5 %, die Grünen 3,5 auf 5,1 %, die SPD 0,4 auf
7,3 %, das BSW gewann 11,8 % von 0 % aus. In Summe gewann die „vereinigte
Sozialdemokratie“ sogar 2 % dazu. Auch hier hat es „nur“ eine gewaltige
Stimmenverschiebung zur BSW gegeben.
Das
BSW hatte in beiden Bundesländern kein vollständiges Landesprogramm anzubieten
und es war bisher im Land nicht personell präsent. Das allein sagt aus, daß es
nicht aus landeseigenen Motiven gewählt wurde, sondern aus bundespolitischen.
BSW unterschied sich von den anderen pseudolinken Parteien und auch den sonstigen
Fraktionen der deutschen Einheitspartei durch eine glaubwürdige Konzentration
auf eine klare europazentrierte Friedenspolitik. Das BSW forderte Verhandlungen
und die Einstellung der Kriegsfinanzierung zur sofortigen Beendigung des
Krieges in der Ukraine. Damit vertrat sie die deutsche Mehrheitsbevölkerung
in dieser Frage. Zur Migrationspolitik hatte die sächsische BSW-Landesvorsitzende
Sabine
Zimmermann erklärt, daß man eine kontrollierte Migration und eine
verstärkte Integrationspolitik wolle. Auch das kommt der Stimmung in der
Mehrheitsbevölkerung entgegen.
Die
alte Sozialdemokratie lebt also in Gestalt des BSW, wie ich es in einem Blogpost
geschildert habe. Auch das BSW bleibt im kapitalistischen Freigehege der
westlichen Gesellschaft, auf rahmensprengende Forderungen wie nach einer
volkssouveränen Demokratie, nach Gemeinwohlökonomie, Commons, Ökosozialismus und mehr verzichtet
das Bündnis Sahra Wagenknecht. Auch mit ihrer europazentrierten Friedenspolitik
bleibt es der alten Sozialdemokratie treu. Der Abschied von der NATO und vom
amerikanischen Imperialismus wurden nicht angestrebt, auch von der
Unterstützung des nichtwestlichen Strebens nach einer multipolaren Welt war
nicht die Rede. Auch nach diesen beiden Wahlen ist also klar, daß es weiterhin
keine wirklich linke Partei in Deutschland gibt und die Bevölkerungsmehrheit mehr
als die alte sozialdemokratische Programmatik nicht haben will.
An
den Stellungnahmen von oberfränkischen
Bundestagsabgeordneten wird deutlich, daß diese Politclowns mal wieder
nichts begriffen haben. Die AFD
ist nicht faschistisch, auch wenn das der sogenannte Verfassungsschutz
immer wieder behauptet. Das Programm der neoliberalen AFD ist radikaler asozial als das der deutschen
Einheitspartei, nur in Thüringen gibt es faschistisches Höcke-Geschwurbel. Überhaupt
wird es keinen neuen Faschismus geben, weil sein gesellschaftspolitischer Platz
bereits durch den totalitär gewordenen Neoliberalismus besetzt ist, näheres
siehe hier.
Totalitär, und damit antidemokratisch ist er durch das jahrzehntelange Agieren von
CDUCSUFDPSPDGRÜNE geworden, die sich gerne das Prädikat „demokratisch“
anheften.
Auch
die Behauptung, die Gefahr für die Demokratie gehe von den Rändern aus, ist
pure Propaganda. Weder die AFD noch die Linke oder gar das BSW waren bisher in
der Lage, bundespolitische Gesetze durchzusetzen. Sie haben noch nie regiert
und waren noch nie an einer regierenden Koalition beteiligt. Es waren die
Extremisten der Mitte, also CDUCSUFDPSPDGRÜNE, die die Grundrechte während der
Corona-Fake-Pandemie storniert oder eingeschränkt haben, seit Jahren die
Meinungsfreiheit durch eigene oder outgesourcte Zensur abwürgen, mit freiheitsbeschränkenden
Überwachungsmaßnahmen die Bevölkerung bespitzeln und das Denunziantentum
fördern.
Das
Bundesamt für Verfassungsschutz ist in Wirklichkeit die ideologische Schutzstaffel
der Machthaber. Es bewacht das von den Machthabern gerahmte virtuelle Freigehege
der zulässigen Meinungen. Wer es wagt, dieses Freigehege zu verlassen, wird als
Extremist verleumdet und mit Rufmord gesellschaftlich erledigt.
Der
Untergang des Abendlandes bleibt im Programm.