Montag, 6. November 2023

Wie man eine Zivilisation auch zerstören kann

 


Das Ende der industriellen Zivilisation kommt, vermutete ich, wenn die ökologische Weltkrise ihren Höhepunkt erreicht und zum perfekten Sturm wird, der die Zivilisation mit all ihren technischen Errungenschaften davonbläst. Soweit ist es noch nicht. Zivilisationsbrüche, wie sie in der Vergangenheit beispielsweise mit den Weltkriegen losgetreten wurden, häufen sich aber jetzt schon. Die unzivilisierte Kriegswut des Westens ist aber nicht barbarisch, wie manche sagen werden. Hinter der Haut der Zivilisation, die der Westen gerade peu a peu abstößt, wird die metallisch glänzende Hülle des gewissenlosen und empathielosen Maschinenwesens sichtbar, das von Fritz Lang in seinem Film Metropolis dargestellt und von Fabian Scheidler und Lewis Mumford als Megamaschine beschrieben wurde.

Corona - Test der Genmanipulation an der Menschheit

Bis zur Ausrufung der Coronapandemie war es üblich, einen neuen Impfstoff bis zu 10 Jahre lang zu testen, bevor man ihn praktisch einsetzte. Mit der Begründung, Corona sei eine sehr gefährliche, für viele Menschen tödliche Krankheit, wurde dieser Standard gecancelt. Außerdem wurde für die Entwicklung der westlichen Impfstoffe die Gentechnik eingesetzt. Das wurde zwar lange bestritten, weil man wußte, daß die Bevölkerung gegen Gentechnik eingestellt ist, aber heute wird das nicht mehr abgestritten. Inzwischen ist auch jedem denkfähigen Menschen klar, daß Corona mit seiner Todesrate von etwa 0,3 % nie die tödliche Pandemie war, als die sie von Politik und korrupten Wissenschaftlern hingestellt wurde. Eingesetzt wurde Gentechnik aber nicht nur bei der Entwicklung von RNA-basierten Impfstoffen, sondern sehr wahrscheinlich schon vorher bei der Manipulation des Corona-Virus im Labor, was lange als Verschwörungstheorie abgetan wurde.

Das Ziel, die Gentechnik „salonfähig“ zu machen, wurde erreicht. Die massenweise auftretenden, auch tödlichen Nebenwirkungen werden inkauf genommen und verschwiegen. Wer darauf aufmerksam macht, wird als Verschwörungstheoretiker deklariert und mundtot gemacht. Das wird auch mal bis zum Rufmord exerziert. Die Ruinierung und gigantische Verschuldung vieler Staaten, die Zerstörung wirtschaftlicher Existenzen und der Anstieg von Verarmung und Arbeitslosigkeit wird von der Megamaschine nicht einmal registriert. Betroffen ist vor allem der globale Süden, der auch Millionen durch die wirtschaftlichen „Nebenwirkungen“ verursachte Tote zu beklagen hat. Die globale Konzernwirtschaft besonders der Pharmaindustrie und die Reichen dagegen erhöhten ihre Profite und verdrängen immer noch viele Unternehmen des Mittelstandes. Durchgezogen wurde diese verbrecherische Politik ohne jede Empathie und mit brutaler Effizienz.

Ukraine - gewissenlose Opferung eines Staates

In den Planungen des westlichen Imperiums nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Systemrivalen spielte die Ukraine vor allem drei Rollen. Die westlichen Agrarkonzerne waren scharf auf die fruchtbaren Böden der Ukraine. Weil es unmittelbar an Russland grenzt, schien den Strategen des Imperiums die Ukraine zweitens hervorragend als Aufstellungsort für Raketen und anderes Militärgerät geeignet, mit dem man Russland permanent und massiv bedrohen kann. Moskau könnte man mit dort stationierten Atomraketen in 5 Minuten erreichen und vernichten. Zum dritten konnte man mithilfe der Ukraine Russland mit militärischen und anderen Spielchen sehr gut solange provozieren, bis es Nerven und Geduld verlor und einen Krieg gegen die Ukraine begann. Um diese Ziele zu erreichen, hat sich der Westen auch mit den ukrainischen Faschisten verbündet und damit klar gemacht, daß alle antifaschistischen Parolen seiner politischen und wirtschaftlichen Eliten leeres Propagandageschwätz sind.

Allerdings ist inzwischen klar, daß Russland in diesem Krieg nicht gegen die Ukraine, sondern gegen die US-geführte NATO kämpft. Mit diesem provozierten Krieg sollte Russland in kleine Happen aufgeteilt und zur Verwertung seiner Rohstoffe an die westlichen Konzerne verschachert werden. Dadurch wäre nicht nur die für die globale Vorherrschaft des US-Imperiums bedrohliche Zusammenarbeit Deutschlands mit Russland verhindert worden, sondern auch das Entstehen eines eurarischen Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok respektive bis Peking. Ein solches geeintes Eurasien wäre der endgültige Untergang des US-geführten Westimperiums als Weltmacht gewesen.

Den Krieg hat der Westen so gut wie verloren, das US-Imperium hat aber Deutschland wirtschaftlich geschwächt und von Russland vorerst isoliert. Militärisch steht das Imperium allerdings als Papiertiger da. Zurück bleibt eine kleinere, verwüstete, verarmte und verschuldete Ukraine, die aus eigener Kraft keinen staatlichen Haushalt mehr aufstellen kann. Die Ukraine ist jetzt ein ruinierter Staat, dessen Volk hunderttausende Kriegstote beklagt. Millionen Menschen haben die Ukraine verlassen und werden voraussichtlich nicht mehr zurückkommen. Sie wird weder in die NATO noch in die EU aufgenommen werden und als gefallener Staat in einer Reihe mit anderen gefallenen Staaten wie Somalia, Libanon und Libyen stehen. Das hat sie, wie diese drei genannten Staaten, dem Westen zu verdanken. Der geht über diese gewissenlose und sinnlose Opferung eines Staates und der Zukunft seines Volkes hinweg, als wäre es nichts. Auch hier wird die kalte emotionslose Megamaschine mit ihrer unmenschlichen Maschinenlogik sichtbar.

 Gaza ist das neue Guernica

Offizielles Ziel des deutschen Angriffs auf Guernica war die Zerstörung einer 25 Meter langen und 10 Meter breiten Steinbrücke über den Fluss Oca, die das Zentrum mit dem östlichen Stadtteil Rentería verband. Dadurch sollte vorgeblich die Infrastruktur zerstört und den Truppen Francos ein leichteres Erobern der Stadt ermöglicht werden. Das eigentliche Ziel bestand in der Tötung von Zivilisten, Frauen und Kinder eingeschlossen, um eine Demoralisierung der republikanischen Kräfte des Widerstandes gegen die Franco-Truppen zu erreichen. Es war das erste flächendeckende Bombardement eines Krieges, bei dem es ausschließlich und vorausberechnet um reine zivile Opfer ging“ (Luftangriff auf Guernica).

Auch in Gaza geht es nicht um die Bekämpfung der Hamas, sondern um den Völkermord an den dort lebenden Palästinensern oder um ihre Vertreibung. Das gilt auch für die Westbank, wo die ethnische Säuberung leiser, aber genauso brutal und unmenschlich abläuft wie in Gaza. Die Vertreter der verantwortlichen israelischen Regierung in der Vollversammlung der UN, die den Genozid in Gaza mit einer Resolution aufhalten wollte, hefteten sich den gelben Judenstern an. Damit wollten sie sich als Opfer des Konfliktes zwischen Israel und Hamas darstellen. Tatsächlich machten sie damit nur offenbar, daß sie die ebenso nihilistischen Nachfolger der deutschen Faschisten geworden sind und nichts als Rache wollen. Nebenbei zerstörten sie damit auch noch das Narrativ von der Einmaligkeit des Holocaust. Für die Resolution, die einen sofortigen humanitären Waffenstillstand forderte, stimmten 120 Länder, 45 enthielten sich. Diese 45 und die 14 Länder, die dagegen stimmten, gehören ausschließlich dem Westen an oder sind in irgendeiner Weise abhängig vom US-Imperium.

Den Westen läßt der Völkermord nicht nur kalt, er befeuert ihn mit der bedingungslosen Unterstützung Israels, wozu auch die Lieferung der Mordwaffen gehört. Das Imperium hat sogar eigene Schiffe, Flugzeuge und Truppen entsandt, um selbst eingreifen zu können. Westliche Spezialtruppen sind wahrscheinlich bereits in den Völkermord verwickelt. Für das Imperium ist Israel nicht nur der „unsinkbare Flugzeugträger“ im ölreichen Nahen Osten, es ist auch hervorragend geeignet, in dieser Region permanent Chaos und Unruhe zu stiften, dem Westen feindliche Länder zu provozieren und die regionalen Mächte gegeneinander auszuspielen. Es geht dem westlichen Imperium immer nur darum, auch in dieser Region seine globale Vorherrschaft durch Teilen und Herrschen zu erhalten.

Genozid und Vertreibung der Gaza-Palästinenser haben für die Megamaschine aber noch zwei wirtschaftliche Motive. Das ist zum einen ein Gasfeld vor der Küste des Gazastreifens, das Israel zusammen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und Ägypten erschließen will. Die Hamas ist dagegen, muß also beiseite geräumt werden. Das zweite ist der sogenannte „Ben-Gurion-Kanal“, der zusätzlich und in Konkurrenz zum Suezkanal das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbinden soll. Dieser neue Kanal würde nach der Planung im Gazastreifen ins Mittelmeer münden. Die palästinensche Bevölkerung des Gazastreifens ist also im Weg. Der Widerstand Ägyptens gegen die „Evakuierung“ der Gaza-Palästinenser in den Sinai hat sicherlich auch mit diesem Projekt zu tun; denn ein fertiger Ben-Gurion-Kanal würde Schiffsverkehr und damit Kanalgebühren vom Suezkanal, also von Ägypten, abziehen. Die vom US-Imperium angebotene Streichung der ägyptischen Staatsschulden in Höhe von 135 Milliarden Dollar für die Duldung der Ansiedlung der Gaza-Palästinenser im Sinai scheint Ägypten nicht zu genügen.

Gaza ist auch ein anschauliches Beispiel für den Umgang des westlichen Imperiums mit Menschen, die ihm lästig oder überflüssig geworden sind. Sie werden in Konzentrationslager gepfercht, mit allem Lebensnotwendigen soweit versorgt, daß sie nicht sofort und sichtbar krepieren, mit militärischer Gewalt unterdrückt und rund um die Uhr kontrolliert. Rebellieren sie oder sind sie im Weg, werden sie umgebracht oder in andere Regionen „evakuiert“. Ähnliche Lager entstehen oder werden geplant in der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems, um die Überflüssigen/Migranten von den kapitalistischen Zentren fernzuhalten. Diese inhumane Strategie wird umso mehr angewandt werden, je mehr Menschen durch den Einsatz der Digitalisierung global überflüssig werden. Erwartet wird, daß bis zu 80 % der Arbeitsplätze wegfallen werden, auch in den Zentren. Auch dort wird sie angewandt werden, sobald die Rate der Überflüssigen zu groß und zu rebellisch für eine Strategie der sanften Autokratie geworden ist. In Gaza wurde in den letzten 16 Jahren getestet, wie diese unmenschliche Strategie am effektivsten angewandt werden kann (der Begriff „die Überflüssigen“ stammt von dem Philosophen Zygmunt Baumann).

Die Maschinenintelligenz der Megamaschine

Im heutigen Kapitalismus haben nicht mehr Eigentümerkapitalisten das Sagen. Die meiste Macht haben heute Finanzkonzerne wie BlackRock, Vanguard und andere. Sie investieren und spekulieren dort, wo der meiste Profit abfällt. Die Manager dieser Konzerne sind von den Normalbürgern so weit weg wie ein hoch fliegender Bomberpilot von der Landoberfläche, die er bombardiert. Sie bekommen von den Folgen ihrer anonymen Entscheidungen genauso wenig mit wie der Bomberpilot von dem Leid, das er mit dem Abwurf seiner Bomben verursacht. Die globalen Konzerne beherrschen nicht nur die globale Wirtschaft, sondern dadurch auch die Politik. Mit der WHO haben sie bereits eine globale Bürokratie übernommen, mit der sie nicht nur zukünftige Pandemien planen und steuern und zur Ausbeutung der Staaten nutzen wollen, sondern auch die globale Klimapolitik und die Lebensverhältnisse der Menschheit. Am meisten profitieren sie von einer Welt voller Krieg und Chaos. Krieg ist für sie sehr profitabel; denn Waffen kann man immer an beide Seiten verkaufen. Das Chaos nützen sie nicht nur für Spekulationsgeschäfte mit steigenden oder fallenden Wertpapierkursen, es erleichtert ihnen auch, Staaten aufeinander zu hetzen und damit deren Macht zu neutralisieren.

Potenziert wird diese Anonymität der Entscheidungen durch den vermehrten Einsatz von sogenannter Künstlicher Intelligenz (KI). Dieser Begriff suggeriert, daß diese künstliche Intelligenz sich von der natürlichen Intelligenz des Menschen nur dadurch unterscheidet, daß sie künstlich ist. Das ist falsch. KI hat kein Bewußtsein von sich selbst, kann also nicht zwischen sich selbst und seiner Außenwelt unterscheiden. Während das menschliche Gehirn ein Beziehungsorgan ist, also mit anderen Menschen soziale Beziehungen unterhält, mit deren Hilfe der Mensch lernt, ist KI singulär. KI muß deshalb programmiert werden, wird von diesen programmierten Algorithmen gesteuert und hat keine Emotionen. Ich spreche deshalb lieber von Maschinenintelligenz. Es besteht wegen des zunehmenden Einsatzes von Maschinenintelligenz also durchaus die „Aussicht“, daß die Zivilisation immer mehr von dieser Maschinenintelligenz der Megamaschine beherrscht wird. Menschlicher wird die Welt dadurch bestimmt nicht.

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