Nur wenige Tage nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine habe ich meine letzte ehrenamtliche Tätigkeit beendet. Es erschien mir absurd, im Bayreuther Land kleine Biotope zu pflegen, also zu entbuschen oder Gras zu mähen, während im europäischen Osten ein halbes Land durch Panzer und Artillerie zerstört wird. Man kann gegen diese Entscheidung natürlich einwenden, daß auch dieser Krieg ja mal beendet sein wird. Aber ist das wirklich so?
Der Krieg in der Ukraine, begonnen am 24.02.2022, ist heute am 13.11.2023 zwar nicht beendet, steht aber still. Der ukrainischen Politkaste, die für das US-Imperium ihre Bevölkerung ermorden läßt, gehen die Waffen und die Munition aus. Nachschub bleibt aus, weil immer mehr jener imperialen Vasallen, die der Ukraine ewige Unterstützung geschworen haben, nicht mehr liefern wollen oder können. Selbst ein Waffenstillstand, um den die Ukraine unter diesen Umständen bald betteln wird müssen, muß nicht das Ende des Krieges bedeuten. Das Imperium wird die restliche Ukraine gerne weiter als einen Pseudostaat unterhalten, um damit auch in Zukunft Russland provozieren zu können. Bezahlen für seinen Unterhalt wird die EU müssen und dafür noch Danke sagen. Dafür garantiert ihre führende Vasallenkaste, mit der amerikahörigen Ursula an der Spitze. Hoch wird die Alimente nicht sein, weil die EU gerade dabei ist, sich selbst im Dienste des Imperiums zu verarmen.
Der nächste Krieg wurde am 07.10.2023 von der Hamas begonnen. Die Hamas ist nicht die eigenständige islamistische Terrororganisation, als die sie von der imperialen Propagandameute gerne dargestellt wird. Ihre Gründung wurde von der israelischen Politbande vor den Wahlen 2006 in Palästina massiv gefördert, um damit einen Sieg der Fatah sowohl im Westjordanland als auch in Gaza zu verhindern und Zwietracht zwischen den Palästinensern zu säen. Jede israelische Regierung der letzten 75 Jahre, mit Ausnahme der vom ermordeten Jitzchak Rabin und von Simon Peres geführten, wollte verhindern, daß ein zweiter nichtjüdischer Staat neben Israel auf palästinensischem Boden entsteht. Weil man die Hamas auch nach 2006 immer wieder gut brauchen konnte, um Chaos und Krieg in Palästina anfachen zu können, wurde sie von den israelischen Regierungen bis heute über den Umweg Katar alimentiert. Alles, was man bisher erfahren konnte, deutet darauf hin, daß Israel auch diesmal die Hamas mindestens gewähren ließ, um damit die angestrebte Vertreibung aller Palästinenser und den Völkermord an den Gazapalästinensern begründen zu können. Auch dieser Krieg wird nicht bald beendet sein, sondern noch lange dauern, immer im Auftrag und mit massiver Unterstützung des Imperiums; denn Krieg, Bürgerkrieg, Chaos, Not, Elend, Mord und Völkermord in aller Welt und speziell in dieser ölreichen Region sind die besten Voraussetzungen für den Erhalt seiner globalen Hegemonie durch Teilen und Herrschen.
Weitere Kriegsschauplätze bzw. Orte für provozierte Unruhen und Bürgerkriege a la Ukraine sind anvisiert oder werden vom Imperium vorbereitet: Taiwan, Mongolei, Zentralasien, Mexiko, Kuba, Venezuela, Aserbaidschan/Armenien, Myanmar…... Bedroht wird vom Imperium jeder Staat, der sich nicht seinem Diktat unterwirft. Die politökonomische Führung dieser imperialen Diktatur weiß, daß sie politisch und wirtschaftlich gegenüber aufstrebenden Staaten wie China, Indien, Russland, Brasilien respektive den BRICSplus-Staaten bereits ins Hintertreffen geraten ist. Patentweltmeister und damit technologische Spitze sind nicht mehr die USA, sondern China. Mit 31 Billionen Dollar Schulden steht das Imperium vor dem finanziellen Absturz, der dann zu geschehen droht, wenn die Dollarhegemonie einbricht. Wie die deutschen Faschisten den 2. Weltkrieg begannen, als ihr wirtschaftliches Scheitern bereits zu sehen war, rettet sich auch der amerikanische Faschismus ob seines drohenden wirtschaftlichen Absturzes in einen endlosen Krieg; denn die militärische ist die einzige Dimension, in der er glaubt, noch die Welt dominieren zu können. Außerdem raubt er in einem Akt wirtschaftlichen Kannibalismus von seinen Vasallenstaaten wirtschaftliches Potential. Die Statthalter seiner westlichen Provinzen wehren sicht nicht mal; denn sie vertreten nicht mehr die Interessen ihrer eingeborenen Bevölkerung, sondern gehorchen nur noch den hegemonialen Interessen des Imperiums. Der vom Imperium schon lange geführte 3.Weltkrieg (Der dritte Weltkrieg wird zum Befreiungskrieg) dient aber nicht nur der Erhaltung hegemonialer Interessen, sondern soll auch den exklusiven Zugriff auf die verbleibenden Ressourcen dieses Planeten sichern.
Auf ihrer Webseite Bundeswehr und Umweltschutz preist die für Mord und Völkermord zuständige Institution ihr umweltbewußtes Verhalten an. Photovoltaik und Geothermie, ökologisches Netzwerk und „unser Beitrag für den Umweltschutz“ sind ihre „nachhaltigen“ Themen. Werden die Leichen eines möglichen Atomkrieges umweltgerecht in Bleisärgen begraben werden? Stellen die Soldaten auf den zukünftigen Schlachtfeldern als erstes Sonnenkollektoren auf, um die benötigte elektrische Energie emissionsfrei erzeugen zu können? Oder basiert der gegenwärtige Hype um die Wasserstoffenergie auf ihrer besseren Kriegstauglichkeit gegenüber der Photovoltaik? Wirtschaftlichkeit spielt dann ja keine Rolle mehr. Kommen die durch Uranmunition verseuchten Ermordeten auf die Sonderdeponie? Werden Bombentrichter zu Badeseen renaturiert? Schon diese Fragen machen die ganze Absurdität der Verbindung von Militär und Ökologie klar. Vollends absurd wird es aber, wenn man sich die Folgen für Klima und Umwelt der laufenden oder anvisierten imperialen Kriege ansieht:
Beim gegenwärtigen Krieg in der Ukraine werden pro Jahr soviele CO2-Emissionen erzeugt wie in Belgien. Global ist das Militär an den CO2-Emissionen mit wahrscheinlich 5.5 % beteiligt, während der vielfach kritisierte zivile Flugverkehr „nur“ 2 % beiträgt.
Zum Krieg in der Ukraine listet die OECD einige Auswirkungen auf die Umwelt auf (environmental-impacts-of-the-war-in-ukraine-and-prospects-for-a-green-reconstruction), die ich hier verkürzt und von Schuldzuweisungen bereinigt wiedergebe:
„Mit einer stetigen Flut von Streiks auf Raffinerien, Chemieanlagen, Energieanlagen, Industriedepots oder Pipelines wurde die Luft, das Wasser und den Boden des Landes durch giftige Substanzen, Brände und Gebäudeeinstürze verschmutzt, die längerfristige Gesundheitsbedrohungen wie das Risiko von Krebs und Atemwegserkrankungen verursachen können.
Aufgrund der Schäden an der Wasserversorgungsinfrastruktur haben schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen in der Ukraine derzeit keinen Zugang zu sauberem Wasser, und weitere 4,6 Millionen Menschen haben nur begrenzten Zugang.
Militärische Operationen haben auch zu einer dramatischen Erhöhung der Abfallmenge geführt. Dazu gehören die beschädigten oder verlassenen Militärfahrzeuge und -ausrüstungen, Granatenfragmente, zivile Fahrzeuge, Bau von Trümmern oder nicht abgeholten Haushalts- oder medizinischen Abfall. Einige dieser Abfälle sind giftig, einschließlich Schalenfragmente, medizinischer Abfälle oder Bauschutt, die Asbest, PCB und Schwermetalle enthalten, und erfordert spezielles Handling, Transport und Entsorgung.
Auch die Natur und die Ökosysteme leiden. Die ukrainischen Behörden schätzen, dass aufgrund der militärischen Aktivitäten 900 geschützte Naturgebiete der Ukraine betroffen sind und schätzungsweise 1,2 Millionen Hektar oder etwa 30% aller Schutzgebiete der Ukraine unter den Auswirkungen des Krieges leiden.
Ernsthafte negative Auswirkungen sind unweigerlich auf den Einsatz von Waffen zurückzuführen, die akute und langfristige Auswirkungen auf die Umwelt im Gesundheitswesen mit sich bringen können. Die direkten Risiken für die öffentliche Gesundheit werden durch die Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen in den Munitionsresten verursacht, die giftige Stoffe in den Boden austreten und die Oberflächen- und Grundwasserqualität beeinträchtigen. Risiken kommen aus mit Munition verbundenen Schwermetallen, energetischen Verbindungen wie Trinitrotoluol (TNT), Hexogen (RDX) und Treibmitteln aus Raketen und Raketen.12 Die große Anzahl verlassener oder beschädigter Militärfahrzeuge enthalten giftige Materialien, die die Risiken für Zivilisten und Umwelt darstellen und eine sorgfältige Handhabung während der Sammlung erfordern.“
Diese Auflistung von Beispielen, die in der Ukraine festgestellt wurden, gilt natürlich für jeden Krieg. Im israelischen Krieg des Imperiums gegen Gazapalästina geht es noch grausamer und zerstörerischer für Mensch und Umwelt zu als in der Ukraine.
Ein weiterer Aspekt sind die Kosten. Laut stern (der-ukraine-krieg-in-zahlen--kosten--fluechtlinge--tote- )werden die Kosten des Wiederaufbaus der Ukraine auf rund 370 Milliarden Euro geschätzt. Die gesamten Militärausgaben (Russland, Ukraine und Nato- sowie verbündete Staaten) belaufen sich auf grob geschätzt rund 250 Milliarden Euro. Sowohl für Russland als auch für die Ukraine werden 190.000 tote und verletzte Soldaten von westlichen Medien gemeldet. Laut des UN-Flüchtlingskommissariats gelten seit Kriegsbeginn 23 Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen als Flüchtlinge. Sie verursachen in den Aufnahmeländern immense Kosten. „In diesem Jahr addieren sich die erwarteten Ausgaben in Zusammenhang mit Flucht und Migration auf 48,2 Milliarden Euro – nach knapp 42 Milliarden Euro im Jahr 2022“ (Flucht-und-Migration-kosten-dieses-Jahr-fast-50-Milliarden-Euro) – in Deutschland. Der größte Teil dieser Kosten wurde und wird heute durch Kriege und Klimakrise verursacht. Laut Friedensforschungsinstitut Sipri sind die weltweiten Militärausgaben 2022 auf den Rekordwert von 2,24 Billionen US-Dollar gestiegen. Diese Billionen Dollar gehen für nichtmilitärische Zwecke verloren, von denen es jede Menge gibt: Minderung von sozialem Elend, Hunger, Armut, Bildung, Eindämmung der ökologischen Weltkrise (Artensterben, Bodendegradation, Wasserkrise, Klimakrise usw.).
Das Fazit ist deprimierend. Solange die Kriege anhalten, wird es keine Aussicht geben, die Menschenwelt mal ein bißchen intelligenter und sozialer zu organisieren und die ökologische Weltkrise einzudämmen. Anhalten werden sie, solange Faschismus und Imperialismus weiter tun und lassen können, was sie wollen und im endlosen Krieg den Ausweg aus wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Misere sehen wie bei George Orwell die Blöcke Ozeanien, Eurasien und Ostasien. So wie es aussieht, wird das frühestens nach dem Zusammenbruch der hierarchisch machtstrukturierten Zivilisationen enden. Wenn es denn dazu kommt. Vielleicht.
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